Liebe Freundinnen und Freunde, liebe Weggefährtinnen und Weggefährten der Vereinigung,
wir freuen uns sehr, dass Sie mit uns feiern! „Recht auf Zukunft“ haben wir unsere Festveranstaltung genannt, weil wir nicht nur auf die Vergangenheit blicken, sondern bewusst auf die Aufgaben, die die Kinder uns heute für morgen stellen.
50 Jahre sind wir auf dem Weg, den 1969 die Gründer der Internationalen Vereinigung der Waldorfkindergärten Klara Hattermann, Helmut von Kügelgen und andere eingeschlagen haben, um das Recht auf Kindheit im ersten Jahrsiebt zu stärken. Bildung, Vernetzung und Begegnung als Quelle der Erneuerung, Belebung und Vertiefung waren und sind das zentrale Anliegen der Vereinigung der Waldorfkindergärten. Viel ist in dieser Zeit geforscht, entwickelt und beschrieben worden. Die Bewegung ist gewachsen und zieht sich mittlerweile um die ganze Welt! Der Impuls der Internationalität, der Helmut von Kügelgen unter anderem so wichtig war, hat sich mit Gründung der IASWECE noch mehr intensiviert und zu einer Grenzen überwindenden und mit Erde und Himmel verbundenen Bewegung weiterentwickelt. Die Bedeutung der frühen Kindheit hat in den letzten Jahren weltweit an gesellschaftlichem Stellenwert zugenommen. Aber auch die Gefahren einer materialistischen, normierten und zweckorientierten Erziehung haben sich noch vergrößert.
Leben wir also unsere Stärken!
100 Jahre Waldorfpädagogik haben sich bewährt! Die Bedürfnisse der Kinder für eine gesunde Entwicklung sind unverändert! Eine spirituelle Erziehergesinnung aus der Anthroposophie Rudolf Steiners ist das Wesensmerkmal der angewandten Waldorfpädagogik. In den vergangenen 50 Jahren sind 11 Seminare in Deutschland entstanden. Kooperationen mit Fachschulen und Hochschulen sind gewachsen, um den Fortbestand und die Qualität der Waldorfkindergärten zu unterstützen. Über 580 Waldorfkindertageseinrichtungen in Deutschland öffnen jeden Morgen ihre Türen, um die Kinder zu empfangen. Hier schlägt das Herz der Waldorfpädagogik und entstehen Impulse für die Zukunft. An dieser Stelle möchten wir uns bei Ihnen und allen bedanken, die Sie sich tagtäglich für die Belange er Kinder einsetzen.
Bildung und Betreuung des kleinen Kindes sind vielerorts ein Geschäft geworden, das das Kindergartenleben wirtschaftlich bestimmt und die Freiheit der Erziehung einengt. Lassen wir uns davon nicht beirren, sondern bleiben wir unseren Idealen treu!
Wir brauchen auch in der Zukunft, vielleicht mehr denn je, Räume, in denen sich kleine Kinder mit allen Sinnen in der Welt verwurzeln können, um später Flügel zu haben. Räume für die Freiheit des Spiels, die Vielfalt und Individualität, Chancengleichheit und eine wirkliche Kulturerneuerung! Diese Räume, in denen ein Schutz der Kindheit gebildet wird, brauchen den tatkräftigen, mutigen und liebevollen Erwachsenen.
Aus dieser tiefen Überzeugung heraus, lassen Sie uns weiter für ein Recht auf Kindheit in der Zukunft einstehen!
Der Vorstand der Vereinigung der Waldorfkindergärten in Deutschland:
Thomas Geller, Birgit Krohmer, Dagmar Scharfenberg, Beate Wohlgemuth
Hier das Programm des Symposiums:
Dr. Wolfgang Saßmannshausen Begrüßung
Philipp Reubke (IASWECE) Entwicklung der gesellschaftlichen Bedingungen für das kleine Kind in den letzten 50 Jahren
Dr. med. Barbara Treß Bedingungen für zukunftsfähige Erziehung Was lassen wir los? – Was nehmen wir mit ins nächste Jahrhundert der Waldorfpädagogik?
Markus Schneider Wurzel der Menschenwürde – mein Bild von Kind sein
Podiumsdiskusssion mit Philipp Reubke, Dr. med. Barbare Treß, Markus Schneider, Dr. Wolfgang Saßmannshausen und Teilnehmenden
Musik Mira Drews
Durch das Programm führte souverän Sabine Cebulla-Holzki